Unglückliche Zauberin, goldgelockte Nymphe oder verführerische Femme fatale – die Frauenbilder, die mit dem Mythos Loreley verbunden werden, sind vielfältig und voller Gegensätze.
In der Neuinterpretation der Loreley im Zuge eines Wettbewerbs zur Gestaltung einer Loreleystatue im Welterbe „Oberes Mittelrheintal“ sollen sich die verschiedenen Facetten widerspiegeln und Assoziationen zu den Geschichten hervorrufen, die in den Köpfen der Besucher*innen verankert sind. Mit Haarpracht, Nixenflosse und Laute versinnbildlicht die Skulptur die Loreley als geheimnisvolles Mischwesen – anziehend und unnahbar zugleich.
Zweidimensionale Formen, ausgeschnitten aus Cortenstahl, ergeben durch Abkantungen und Ineinanderstecken eine verschachtelte dreidimensionale Figur, die den Facettenreichtum der Loreley widerspiegelt. Die verschiedenen Blickwinkel in Kombination mit sich ständig änderndem Schattenwurf ergeben dabei ein unendliches Spiel der Formen, das im Auge der Betrachter*innen immer wieder neue Figuren entstehen lässt.